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Jugendkriminalität: Häufige Delikte und aktuelle Trends

Jugendkriminalität ist ein Thema, das sowohl die Gesellschaft als auch die Justiz kontinuierlich fordert und zu Diskussionen anregt. Doch welche Delikte werden besonders häufig von Jugendlichen begangen, und wie hat sich die Kriminalität unter Jugendlichen in den letzten Jahrzehnten entwickelt? Ein Blick auf die Kriminalstatistik zeigt interessante Entwicklungen und Veränderungen, die von positiven Trends bis hin zu neuen Herausforderungen reichen.

Zu den typischen Straftaten von Jugendlichen zählen Gewaltverbrechen wie Körperverletzung, Raub und Erpressung. Körperverletzungen treten oft im Zusammenhang mit Konflikten in der Gruppe oder in öffentlichen Räumen auf. Diese Delikte sind häufig mit der Suche nach Anerkennung verbunden. Auch Raubüberfälle und Erpressung gehören zu den Straftaten, die von Jugendlichen verübt werden, oft beeinflusst durch Gruppendruck.

Ein weiteres häufiges Delikt ist der Diebstahl, insbesondere Ladendiebstahl. Dieser wird oft aus einer Mischung aus Neugierde, Mutproben oder wirtschaftlichen Gründen begangen. Auch der Diebstahl von Fahrrädern und Autos, meist für kurze Fahrten, gehört zu den typischen Jugenddelikten.

Vandalismus, wie das Zerstören von öffentlichen Einrichtungen oder Graffiti, ist ebenfalls weit verbreitet. Dabei spielen Langeweile und das Bedürfnis nach Rebellion eine Rolle. Zusätzlich zählt auch der Konsum und Besitz von Drogen, vor allem Cannabis, zu den häufigen Straftaten.

In den letzten Jahren hat zudem die Beteiligung von Jugendlichen an Cyberkriminalität zugenommen. Online-Betrug und Identitätsdiebstahl sind Beispiele für neue Herausforderungen in diesem Bereich, die mit der zunehmenden Nutzung digitaler Technologien verbunden sind.

Langfristige Statistiken zeigen, dass die Jugendkriminalität in den letzten Jahrzehnten insgesamt rückläufig ist. Besonders seit den 1990er Jahren wurde in vielen Ländern, darunter auch Deutschland, ein deutlicher Rückgang der Straftaten von Jugendlichen verzeichnet. Dies wird oft als Erfolg von Präventionsmaßnahmen und einer stärkeren Fokussierung auf Erziehung und Sozialarbeit gesehen.

Während traditionelle Delikte wie Diebstahl und körperliche Gewalt insgesamt zurückgehen, verzeichnen digitale Delikte und Drogenkriminalität einen Anstieg. Insbesondere der Konsum und Handel mit Drogen nimmt in vielen Regionen zu. Gleichzeitig stellt die Zunahme von Cyberkriminalität eine neue Herausforderung dar, die das veränderte Verhalten von Jugendlichen im digitalen Zeitalter widerspiegelt.

Die Gewaltkriminalität unter Jugendlichen bleibt hingegen relativ stabil. Körperverletzungen und andere Gewaltverbrechen zeigen keine signifikanten Rückgänge, was darauf hindeutet, dass Gewalt nach wie vor eine zentrale Rolle in der Jugendkriminalität spielt. Auch bei Mädchen wird ein leichter Anstieg der Kriminalität verzeichnet, wobei diese oft in den Bereichen Diebstahl und leichte Körperverletzung liegt.

Die COVID-19-Pandemie hatte ebenfalls Auswirkungen auf die Jugendkriminalität. Während der Lockdowns gingen bestimmte Delikte, wie Ladendiebstahl, zurück, während die Beteiligung an Online-Kriminalität anstieg.

 

Die Rolle der Jugendhilfe im Strafverfahren

In diesem Zusammenhang spielt die Jugendhilfe im Strafverfahren eine zentrale Rolle. Ihr Ziel ist es, Jugendliche nicht nur für begangene Straftaten zur Verantwortung zu ziehen, sondern ihnen auch dabei zu helfen, wieder auf den richtigen Weg zu finden. Dabei steht der Erziehungsgedanke im Vordergrund. Die Jugendhilfe setzt auf präventive und rehabilitative Maßnahmen, um straffällig gewordene Jugendliche nachhaltig zu unterstützen und zu resozialisieren.

Die Jugendhilfe arbeitet eng mit der Justiz zusammen, um individuelle Lösungen für die Jugendlichen zu entwickeln. Dies kann von sozialpädagogischer Betreuung bis hin zu speziellen Programmen reichen, die den Jugendlichen helfen sollen, ihre Handlungen zu reflektieren und sich positiv weiterzuentwickeln. So trägt die Jugendhilfe wesentlich dazu bei, Rückfälle zu verhindern und Jugendlichen eine zweite Chance zu geben. Dieser Ansatz hat in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, dass die Jugendkriminalität in vielen Bereichen rückläufig ist und Jugendlichen langfristig Perspektiven eröffnet werden.

 

Seminarangebot des SERA-Instituts

Wenn Jugendliche straffällig werden - Aufgaben und Selbstverständnis der Jugendhilfe im Strafverfahren

 

Für alle Fachkräfte, die ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in diesem Themenschwerpunkt vertiefen möchten, empfehlen wir das kommende Seminar des SERA-Instituts. Das Seminar stellt die verschiedenen – sowohl pädagogischen als auch strafrechtlichen – Maßnahmen vor, mit denen der Delinquenz Jugendlicher begegnet werden kann.  Zudem werden die einzelnen Schritte eines Strafverfahrens, angefangen von der Einstellung bis hin zur Inhaftierung, erläutert.

 

Wenn Jugendliche straffällig werden - Aufgaben und Selbstverständnis der Jugendhilfe im Strafverfahren

Online Seminar am: 26.09.2024 | 09:00 Uhr - 13:00 Uhr | € 115.- zzgl. MwSt.

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