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Alkohol in der Schwangerschaft – bestürzende und erschreckende Auswirkungen auf das (eigene) Kind

Wiederholter Alkoholkonsum in der Schwangerschaft führt zu irreparablen Schäden, welche das ganze Leben des Kindes und später des Erwachsenen prägen und belasten. Die Schädigungen werden unter der Bezeichnung Fetal Alcohol Spectrum Disorder (FASD) zusammengefasst.

Die sich ausprägenden Schäden sind vielfältig und reichen von Wachstumsauffälligkeiten und Gesichtsauffälligkeiten bis hin zu Auffälligkeiten des zentralen Nervensystems. Neugeborene, deren Mütter in der Schwangerschaft Alkohol konsumiert haben, leiden direkt nach der Geburt oft an starken Entzugssymptomen und haben möglicherweise Augen- und auch Herzprobleme. Sie sind hypersensibel. Auch fällt die Nahrungsaufnahme später schwer. Die Immunkompetenz ist herabgesetzt und es kommt zu häufigen Infekten. Besonders auffällig ist, dass diese Säuglinge keine natürliche Angstreaktion auf Gefahr aufweisen. Ihr Start ins Leben ist schwierig und belastet.

Jährlich werden in Deutschland ca. 10.000 Kinder geboren, deren Mütter Alkohol in der Schwangerschaft konsumiert haben. Viele dieser Kinder wachsen in Pflegefamilien auf und brauchen intensive Hilfestellungen und Unterstützung in ihren Entwicklungsschritten und ihrem Alltag. Ihr Leben in der Jugend und im Erwachsenenalter ist oft erheblich erschwert. Die Betroffenen leiden unter Gedächtnisschwächen und können abstrakte Zusammenhänge häufig nicht verstehen. Die eigenen Handlungen und deren Wirkungen bzw. deren Konsequenzen können oft nicht in Verbindung gebracht werden. Es können die Konsequenzen des eigenen Verhaltens nicht überschaut werden. Erlerntes muss immer wieder neu mit viel Kraftaufwand erlernt werden, was sehr zermürbend sein kann und Verzweiflung hervorruft.  

Im Sozialverhalten zeigt sich eine große Nähe- und Distanzproblematik, da diese Kinder dazu neigen, vertrauensselig und leichtgläubig zu sein. Ihre Fähigkeit, Situationen angemessen zu beurteilen, ist mangelhaft / unzureichend entwickelt und macht jede Situation zu einer Herausforderung. Die mangelnde Frustrationstoleranz lässt die Situationen häufig eskalieren.

FASD ist unheilbar und die diagnostischen Verfahren sehr komplex und umfassend. Oft liegt ein langer Weg der Anamnese hinter den Betroffenen mit vielen, vielen Diagnosen und Behandlungsempfehlungen, welche den Kern der Symptomatik überhaupt nicht abbilden können und daher fehlgeleitet sind.  Auftretende Komorbiditäten verzerren das eigentliche Gesicht der FASD noch zusätzlich. Für die betroffenen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen ist es daher wichtig, gerade die frühen Zeichen zu erkennen und die richtigen Institutionen für die Förderung bzw. Hilfen im Alltag und der Lebensgestaltung zu finden

Folgende Hilfestellungen / Hilfemaßnahmen können bei der Begleitung hilfreich sein:  

  • Eine alltägliche Routine, welche von einer stabilen Beziehung getragen ist/ wird. Struktur und ein gesetzter Rahmen und klare Grenzen geben Halt für die täglichen wiederkehrenden Anforderungen. Die Abläufe müssen einfach, klar und überschaubar sein
  • Wenn Sprache nicht verstanden oder erfasst werden kann, können Visualisierungstechniken und die Verwendung von Farben für die verschiedenen Bereiche hilfreich sein
  • Regelmäßiges Gedächtnistraining bringt eine stückweise Verbesserung der Merkfähigkeit.
  • Die Betroffenen brauchen sichere Rückzugsmöglichkeiten und Freiräume ohne Anforderungen an sie
  • Verständnis, Geduld und Achtsamkeit sollten bei Planungen und im Umgang immer beherzigt sein

 

Zu diesem enorm wichtigen Thema bietet das SERA-Institut folgende Seminare an:
Kinder und Jugendliche mit Fetalen Alkoholspektrumstörungen (FASD) - Grundkurs

Start: 12.04.2024 |  09:00 Uhr - 17:00 Uhr  | Präsenzseminar | € 250.- zzgl. MwSt.

Kinder und Jugendliche mit Fetalen Alkoholspektrumstörungen (FASD) - Erweiterungskurs

Start: 12.10.2023 |  09:00 Uhr - 17:00 Uhr  | Online | € 240.- zzgl. MwSt.

 

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