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Ich, als sozial-pädagogische Fachkraft in der Familien- und Jugendhilfe, arbeite nicht therapeutisch!

Wo liegen die Stärken der sozial-pädagogischen Familienarbeit in solchen Fallkonstellationen?

Die Familiensituation mit einem psychisch erkrankten Elternteil oder gar mit beiden Elternteilen stellt für die Kinder und Jugendlichen in der Familie eine enorme Belastung und auch Entwicklungsherausforderung dar. Die Fachkräfte müssen bei diesem Hintergrund sehr viele Umstände und Geschehnisse im Auge behalten. Wenn die Elternteile ihren originären Aufgaben nicht nachkommen können, dann ist es an den Fachkräften die Förderung und Entwicklung der Kinder bzw. deren Voraussetzungen und Netzwerke zu schaffen und zu koordinieren.

Bestehenden Statistiken zur Folge, ist die Wahrscheinlichkeit eine psychische Erkrankung zu entwickeln, wenn ein Elternteil bereits erkrankt ist, wesentlich höher. Wenn beide Elternteile erkrankt sind, dann steigt die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung der Kinder noch einmal wesentlich. Dabei muss die Erstsymptomatik bzw. die Erkrankung nicht im Kindes- und Jugendalter erscheinen, sondern kann auch erst im frühen Erwachsenenalter auftreten. Prävention und Stärkungen scheinen hier daher das oberste Gebot.

Die Stärken der sozial-pädagogischen Familienhilfe liegen in der Nähe zur Familie, den damit verbundenen Einblicken in die Lebensbereiche und der Vertrauensbasis. Daraus kann die Fachkraft die Stärken und auch die Herausforderungen für die Familie erkennen. Auf dieser Grundlage können Fachkräfte die Hilfe optimal für die Familie insgesamt planen. Die Fachkräfte haben ein solches Instrumentarium in ihrer Fachlichkeit, dass sie die Kinder und Jugendlichen mit ihren Ressourcen stärken und ein stützendes Netzwerk für alle Beteiligten aufbauen und nachhaltig verankern können. Der Blick sollte dabei unbedingt vom Mangel weggeführt werden. Im Rahmen der Hilfe können die Fachkräfte für die Kinder und Jugendlichen Freiräume schaffen, in denen sie unbeschwert sein dürfen, in denen sie nicht vernünftig und rücksichtsvoll sein, sondern sich entfalten können und dürfen, mit all ihrer Kraft auf den Entwicklungsstufen.

Das Thema der Verantwortungsübernahme und die Entwicklung einer Parentifizierung bei den Kindern und Jugendlichen ist keine unübliche Reaktion auf einen geschwächten Elternteil, der seine Aufgaben und Verantwortlichkeiten gerade nicht gut übernehmen kann. Eine solche Entwicklung raubt den Kindern die Kindheit und den Jugendlichen die Jugend. Die zu frühe Verantwortungsübernahme und auch die elterliche Verantwortungsübernahme durch die Kinder und Jugendlichen überfordert die Psyche sehr. Die Reifung der Seele ist noch nicht so weit vorangeschritten, dass sie die Konstellationen in einem Erwachsenenleben wirkungsvoll überblicken und übernehmen könnte. Die Erfahrung beinhaltet dann beispielsweise ein Scheitern in der Selbstwirksamkeit.

Es bleibt etwas auf der Strecke und das ist die Kindheit und die Jugend. Die Meilensteine der eigenen Entwicklungsphasen, sich selbst in der Pubertät zu finden, kann nicht bewältigt werden. Die Stärkung der Kinder und Jugendlichen, wirklich kind- und jugendlicher sein zu können, sollte bei der fachlichen Arbeit einen besonderen Platz einnehmen.

 

Das SERA-Institut bietet Ihnen zu diesem Themenschwerpunkt folgende Seminare an:

 

Familienarbeit mit Kindern psychisch kranker Eltern im sozialpädagogischen Handlungsfeld

Start: 28. - 30.11.2022  |  09:00 Uhr - 17:00 Uhr  | Präsenzseminar | 3-tägig| € 620.- zzgl. MwSt.

Kinder psychisch kranker Eltern in der Hilfe - Einführung

Start: 02.12.2022  |  13:00 Uhr - 16:30 Uhr  | Online Seminar | € 105.- zzgl. MwSt.

Arbeit mit KIndern psychisch kranker Eltern in der Familienhilfe - Basismodule

Start: 28.02. - 29.09.2023  |  09:00 Uhr - 17:00 Uhr  | Präsenzseminar | 12-tägig| € 2600.- zzgl. MwSt.

 

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