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Eine physische und /oder psychische Erkrankung ist für die gesamte Familie eine hohe Belastung. Die damit verbundenen Herausforderungen haben eine große Auswirkung auf die Kinder und Jugendlichen im Bereich der Erziehung, Fürsorge und Förderung. Es lastet oft sehr viel Verantwortung auf den kleinen Schultern, was zu einer Partentifizierung führen kann. Desweiteren ist das Verhalten der Eltern für die Heranwachsenden nicht nachvollziehbar und es kommt zu Überforderungs- und Einsamkeitsgefühlen. Zudem entstehen starke und erdrückende Schuldgefühle, wenn die Kinder und Jugendlichen in den krisenhaften Situationen das Gefühl des Scheiterns haben. Aufgrund dieser Entwicklungsstrukturen entsteht ein signifikant erhöhtes Risiko für Verhaltensauffälligkeiten, zu möglichen Kindeswohlgefährdungen oder auch zur Ausprägung einer eigenen psychischen Störung.
Die Wahrscheinlichkeit, im pädagogisch-therapeutischen Arbeitsfeld mit Kindern psychisch kranker Eltern in Kontakt zustehen, ist enorm hoch. Daher steht ein direkter Handlungsbedarf in den meisten Fällen im Raum. Dabei gilt es als erstes das Tabu einer „psychischen Erkrankung“ im Rahmen der Koorperationsebene mit Achtsamkeit zu berücksichtigen. Es wäre fatal, wenn die stillschweigende Kenntnis vorliegt, notwendige Interventionen nicht eingeleitet werden können und durch die Langfristigkeit schwerwiegende Schäden entwickelt werden.
Spezifisch ausgerichtete und früh ansetzende Hilfen für alle Beteiligten sind daher von größter Bedeutung. Fachkräfte sind in diesem Kontext fachlich und auch persönlich sehr gefordert. Darin inbegriffen sind die präventive Arbeit, eine angemessene Alltagsbewältigung, eine effiziente Krisenplanung, Achtsamkeit, Wertschätzung und eine kurz- bis mittelfristige Perspektiventwicklung. Dabei sollten die Fachkräfte immer mögliche Risikoeinschätzungen im Blick haben, um schnell intervenieren zu können.
Diese Weiterbildungsreihe vermittelt den Teilnehmer:innen in vier Modulen Grundlagenwissen zu psychischen Erkrankungen, der inbegriffenen Psychodynamik und die Haltungen, Methoden und Instrumente zur fachlichen Begleitung der Kinder und Jugendlichen. Im dritten und vor allem im vierten Modul besteht die Möglichkeit eigene Fälle, die fachliche Arbeit und mögliche persönliche Anknüpfungspunkte zu reflektieren. Es ist für alle Beteiligten wichtig, die Hilfe mit partizipatorischen Ansätzen für alle Familienmitglieder zu gestalten und in guter Vernetzung mit den bestmöglichen Kooperationspartner*innen alle „ins Boot“ zu holen.
Konkrete Inhalte
Alle Module im Überblick:
M1 | Konzepte über Entstehung und Verlauf psychischer Störungen und psychisch mitbedingter Krankheiten | 15.05.2025 |
M2 | Definition, Kennzeichen und diagnostische Aspekte psychischer Erkrankungen im Erwachsenenalte | 16.05.2025 12.06.2025 13.06.2025 04.09.2025 05.09.2025 |
M3 | Kinder psychisch kranker Eltern | 30.10.2025 31.10.2025 13.11.2025 14.11.2025 |
M4 | Supervisionstage | 11.12.2025 12.12.2025 |