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SERA WISSEN: FASD - die unsichtbare (?) Beeinträchtigung

Jährlich sind ca. 1,8 % der Neugeborenen von alkoholbedingten Schädigungen betroffen. Das sind etwa 10.000-12.000 Kinder pro Jahr und es wird darüber hinaus von einer erheblichen Anzahl unentdeckter Fälle ausgegangen. FASD ist kein neues Phänomen sondern existiert schon über Jahrhunderte.

Wenn werdende Mütter in der Schwangerschaft nicht zu 100% auf Alkohol verzichten, besteht die Gefahr, selbst durch geringe Mengen, das Ungeborene zu schädigen. Jährlich sind ca. 1,8 % der Neugeborenen von diesen alkoholbedingten Schädigungen betroffen. Das sind etwa 10.000 -12.000 Kinder pro Jahr und es wird darüber hinaus von einer erheblichen Anzahl unentdeckter Fälle ausgegangen. FASD ist kein neues Phänomen sondern existiert schon über Jahrhunderte.

Die Fetale Alkoholspektrumstörung (Fetal alcohol spectrum disorder) hat weitreichende Folgen , ist irreversibel und wird den geschädigten Menschen ein Leben lang beeinträchtigen. Sie stellt sich als besondere Herausforderung an Familien, pädagogische Fachkräfte und Schulen dar. Das Spektrum der Schädigungen betrifft u.a. das zentrale Nervensystem, Organ- und Skelettfehlbildungen, Untergewicht, Minderwuchs, Hör- und Sprachstörungen, Muskelhypotonie, motorische Schwierigkeiten, Gesichtsmerkmale, Schlaf-, Ess- und Schluckstörungen.

  • Die Folgen können über Lernschwierigkeiten, Konzentrationsprobleme bis hin zur geistigen Behinderung reichen.
  • Die Beeinträchtigung im Kurzzeitgedächtnis führt dazu, dass selbstverständliche Abläufe, wie bspw. das Zähneputzen immer wieder vergessen und täglich neu erlernt werden müssen.
  • Nicht selten hören die Kinder Sätze wie: „Sag mal, Du willst mich wohl verschaukeln?“

Die mit der Beeinträchtigung einhergehenden Verhaltensauffälligkeiten lassen sich mit den üblichen Erziehungsansätzen nicht korrigieren. Lernen aus Einsicht, Konsequenzen und Erfahrung ist nicht möglich. Die Störungen im Sozialverhalten, das fehlende kritische Denkvermögen und der eigenen Urteilsfähigkeit, die erhöhte Risikobereitschaft, Hyperaktivität und Aggressivität beeinträchtigen das Leben in der Gemeinschaft. Mehrmals täglich geraten diese Menschen in erheblichen Stress, weil sie den Anforderungen, die ihr Umfeld an sie stellt, nicht gewachsen sind.

Die Betroffenen erfahren viel Unverständnis und leiden darunter. Jugendhilfeeinrichtungen geraten an ihre Grenzen weil pädagogische und therapeutische Ansätze nicht greifen. Es braucht ein besonderes Verständnis für die Art der Schädigung, neue Konzepte, Möglichkeiten des Umgangs und erweitertes Fachwissen der pädagogischen Fachkräfte.

Es ist dringend geboten, dass Mitarbeitende in der Jugend- und Eingliederungshilfe FASD als Störungsbild wahrnehmen, verstehen und über den sinnvollen Umgang mit den Betroffenen erfahren. FASD „sichtbar“ zu machen, ist das Anliegen unserer Online-Fortbildung, welche unter der Führung von SERA Dozentin Sandra Leginovic am 08.07.2022 beim SERA Institut stattfindet.


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